Als Erich aus dem Gefängnis entlassen wurde, ging sein ganzes Bestreben dahin, seine Schüler weiter zu unterrichten. Sie hatten zunächst keinen Platz für den Unterricht, doch dann wurde entschieden, dass der Unterricht in einer leerstehenden Wohung mit großer Küche weitergeführt werden sollte (wer diese Entscheidung genau getroffen hat, ist nicht bekannt). Er unterrichtete die jungen Juden nicht nur nach deren Glauben, deren Sitten und Gebräuche, sondern er versuchte auch sie auf eine mögliche Auswanderung vorzubereiten. Er bemühte sich besonders darum den Mädchen die Sitten und Gebräuche der Haushaltung zu vermitteln. Sie sollten alles über den Sabbat und Kerzenlicht-Benschen, über das Pessach-Geschirr, das Zubereiten der Seder-Teller und so weiter lernen. Hetti half ihm dabei. Sie schrieb alle Regeln auf und nahm ihm damit viel Arbeit. Er brachte den Kindern wenig über die deutsche Geschichte bei, stattdessen eher Weltgeschichten. Er konnte sie gut deren Sitten und Gebräuche lehren aber wie sollte er die Kinder des Weiteren auf eine mögliche Auswanderung vorbereiten?
- "Wunder geschehen doch noch / Geschichte und Schicksal der jüdischen Familie Jacobs" - Erich Jacobs,
Hrsg. von Siegfried Homann, Karl-Heinz Martini, Franz-Josef Wiemer. Aus dem englischen Originalmanuskript übersetzt von Andreas Wiemer (Deutsche Ausgabe; ISBN 3-938481-00-5)
- Korrekturen, mit Unterstützung von Erich Jacobs' Tochter
Vielen Dank an Fredel Fruhman ehem. Jacobs