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geschrieben von Lukas
am 2015-12-29
Letzte Änderung:
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Zusammenhalt
Strikte Regeln gegenüber den Juden und starker Zusammenhalt
Erich Jacobs lernte was Freundschaft wirklich bedeutet nachdem er nicht wusste wo er hinsollte, weil seine Wohnung komplett zerstört wurde. Jedoch die Familie Aaron nahm die Familie Jacobs auf und stellte ihnen das Kinderzimmer zu Verfügung. Dies war kein Problem, da die Familie Aaron wohlhabend waren und sie halfen gerne. Jedoch waren sie gezwungen mehr und mehr jüdische Familien auf zu nehmen, da die Nazis neue Gesetze verabschiedet hatten. Diese besagen, dass jüdische Familien nur in jüdischen Häuser leben dürfen. Die Gestapo entschied darüber, wie viel Juden in einem Haus lebten und in welchem Haus welche Familie einzieht. Dadurch konnten die Nazis die Juden leichter überwachen. Die Juden lebten wie in einem Ghetto, eine Familie hatte nur einen Raum in einem Haus zur Verfügung, größere Räume mussten sich 2-3- Familien teilen. Erich Jacobs fiel auf, dass diese Umstände den Zusammenhalt der Juden untereinander stärkte. Juden, die noch nie die Synagoge besuchten, nahmen nun am Gottesdienst teil und reiche Juden die vorher geizig waren teilten nun ihren Reichtum mit ihren jüdischen Brüdern. Herr Jacobs übernahm das Amt des Rabbiners, da dieser bereits aus Deutschland flüchten konnte, somit predigte er und führte sogar Beerdigungen durch. Desweiteren übernahm er das Amt des Kantors, da auch dieser fliehen konnte, und als Herr Jacobs auch aus der Thora vorlas übte er somit alle jüdischen Ämter aus. Die Gottesdienste fanden bei einem Gemeindemietglied statt, da die Synagoge zerstört worden war.
Den Juden war es nun verboten arbeiten zu gehen, jedoch haben die Nazis sich nicht darum gekümmert wie die Juden überleben sollten. Somit erklärten sich die wohlhabenden Juden dafür bereit die Armen zu unterstützen, dies taten sie aber nicht nur aus Gutmütigkeit. Ihnen war es nicht mehr gestattet frei über ihr Vermögen zu verfügen, somit durften sie nur einen bestimmten Betrag im Monat abheben und regelmäßige Hausdurchsuchung der Nazis verhinderten, dass sie Geld für Notfälle bei Seite legen konnten. Außerdem konnten sie mit dem Geld nicht mehr viel anfangen, da den Juden fast alles verboten war, selbst der Einkauf von Lebensmitteln war nur in bestimmten Läden zu bestimmten Zeiten erlaubt. Da jedoch die Regale bereits immer fast leer waren, wenn die jüdischen Frauen einkaufen gingen, riskierte Hetti Jacobs aufgrund ihres nichtjüdischen Aussehens, den Einkauf während unerlaubten Zeiten. Erleichtert war sie immer, wenn sie wieder zu Hause war.
Wenn im Konzentrationslager Angehörige verstarben, so wurden die betroffenen Familien benachrichtigt, und diese sollten einen Geldbetrag überweisen, wenn sie die Asche des verstorbenen bekommen wollten. Allerdings war es unwahrscheinlich, dass die Familie wirklich die Asche ihres Angehörigen bekamen, da Informationen zur Herkunft der Asche nicht zu bekommen war. Außerdem war es untypisch für Juden die Verstorbenen zu verbrennen, weshalb Erich Jacobs sich nicht sicher war wie er diese zu beerdigen hat. Somit fragte er bei einem erfahrenen Rabbiner nach, dieser riet ihm, er solle die Asche in eine Urne umschütten und diese Urne dann bestatten, wie einen normalen Juden.

  • "Wunder geschehen doch noch / Geschichte und Schicksal der jüdischen Familie Jacobs" - Erich Jacobs,
    Hrsg. von Siegfried Homann, Karl-Heinz Martini, Franz-Josef Wiemer. Aus dem englischen Originalmanuskript übersetzt von Andreas Wiemer (Deutsche Ausgabe; ISBN 3-938481-00-5)