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geschrieben von Sait
am 2016-01-04
Letzte Änderung:
2016-04-20
Nicht-Juden
In deren Haus lebte eine Jüdin, die mit einem Nicht-Juden verheiratet war. Das ist nicht üblich gewesen und sie hatte trotz dieser Tatsache nicht aufgehört sich wie eine Jüdin zu fühlen. Sie war eine sehr nette Frau und half der Familie von Erich enorm! Sie hörte von deren Sorgen und bat eine Nicht-Jüdin um Hilfe. Sie schaffte es und die Nicht-Jüdische Mutter schickte immer wieder Milch ins Krankenhaus. Der Gedanke, in dieser Zeit, Hilfe von einer Deutschen zu bekommen musste unbeschreiblich gewesen sein. Es gab zu der Zeit wohl doch noch nette Deutsche in dem Land. Leider war die Krankenschwester für den Sohn eine überzeugte Nationalsozialistin und sie gab die Milch, die zugeschickt worden ist, eher den Deutschen Kindern und wenig deren Sohn, für den sie lebenswichtig war. So verschlechterte sich seine Lage und Erich musste ihn zurückholen, weil ihm gesagt worden war, dass er sowieso sterben würde. Er war voller Sorge und holte ihn sofort zurück. Erich Jacobs konnte leider nichts anderes tun als ihn da rauszuholen, da er ein Jude war und sofort bestraft worden wäre, wenn rauskäme, dass er eine Nicht-Jüdin angeschrieben oder sonst was hätte. Er wünschte, er hätte mehr tun können als seinen Sohn nur da rauszuholen. Eine gute Sache gab es jedoch schon, Jethro bekam nun die Milch die ihm zustand! Er nahm seitdem zu und nach weniger Zeit erging es ihm besser. Seine Eltern kümmerten sich liebevoll um ihn. Als er anfing zu laufen, aß er gerne Obst und Gemüse, aber an diese Vitaminreiche Kostbarkeiten heranzukommen war für Juden fast unmöglich. Wieder einmal half ihnen eine nicht-jüdische Frau, die im Nachbarhaus gegenüber wohnte. Sie kannten sie nicht und doch half sie ihnen. Auch sie war ein Beweis dafür, dass nicht alle Deutschen schlecht sind, weil auch sie ging ein Risiko dabei ein. Sie kam an manchen Tagen und rief "Macht das Fenster auf!" und wenn sie der Aufforderung nachkamen gaben sie ihnen eine Tasche mit Obst und Gemüse. Sie konnten sich nicht mal wirklich bedanken, da die Nazis ihre Augen und Ohren überall hatten. Fast alle Menschen wurden bespitzelt. Für diese Großzügigkeit waren Erich und Hetti sehr dankbar.

  • "Wunder geschehen doch noch / Geschichte und Schicksal der jüdischen Familie Jacobs" - Erich Jacobs,
    Hrsg. von Siegfried Homann, Karl-Heinz Martini, Franz-Josef Wiemer. Aus dem englischen Originalmanuskript übersetzt von Andreas Wiemer (Deutsche Ausgabe; ISBN 3-938481-00-5)

  • Korrekturen, mit Unterstützung von Erich Jacobs' Tochter
    Vielen Dank an Fredel Fruhman ehem. Jacobs