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geschrieben von Melissa
am 2015-12-29
Letzte Änderung:
nie
Ankunft in der spanischen Stadt
"Joint Distribution Commitee" und die Reise geht weiter
Nach der Ankunft in der spanischen Stadt Irún wurden die Menschen von Mitarbeitern des „Joint Distribution Commitee“, kurz „Joint“ genannt, empfangen. Es handelt sich hierbei um die internationale Zentralorganisation aller jüdischen Wohlfahrtsverbände. Die Hilfsorganisation wurde bereits 1914 gegründet und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kriegsopfern zu helfen. Der Joint verteilte Erich Jacobs und die anderen Menschen auf verschiedene Hotels und bezahlte sogar die Zimmer. Das gesamte Gepäck blieb zunächst am Bahnhof, wo er und die anderen am nächsten Morgen wieder einfinden sollten. Bei der Rückkehr zum Bahnhof erlebte er eine Stadt voller fröhlicher, zufriedener Menschen, welches für ihn ein völlig ungewohnter Anblick war. Die ganze Luft schien in Irún freier und frischer zu sein. Er verstand die Menschen zwar nicht, jedoch spürte er das es freundliche Worte waren, die die Menschen an ihn richteten.
Am nächsten Morgen teilten sich die Wege der Auswanderer, die mit dem gleichen Zug wie Erich Jacobs gekommen waren. Diejenigen, die ein Visa für Nordamerika bekommen hatten, fuhren weiter nach Bilbao und wurden dort eingeschifft. Erich Jacobs, mit dem Ziel Mittelamerika fuhren mit dem Zug nach Barcelona. Der Zug bestand aus alten Waggons, die sehr schmutzig waren, er bewegte sich im Schneckentempo vorwärts. Doch es kümmerte Erich Jacobs nicht, er war ja in Freiheit und der wunderbare Blick auf die Pyrenäen lenkte ihn immer wieder von den trüben Gedanken ab.

  • "Wunder geschehen doch noch / Geschichte und Schicksal der jüdischen Familie Jacobs" - Erich Jacobs,
    Hrsg. von Siegfried Homann, Karl-Heinz Martini, Franz-Josef Wiemer. Aus dem englischen Originalmanuskript übersetzt von Andreas Wiemer (Deutsche Ausgabe; ISBN 3-938481-00-5)